Inga Kalna wurde in Riga geboren. Nach ihrer schulischen Ausbildung an der E. Darzins Spezial-Musikschule in Riga schloss sie zunächst ihr Studium in Musikwissenschaft an der Lettischen Musikakademie erfolgreich ab. Danach studierte sie an der gleichen Hochschule sowie an der Royal Academy of Music in London Gesang.
Sie erhielt nach einem sehr erfolgreichen Debüt als Pamina in Mozart’s Die Zauberflöte ein Engagement als Solistin an der lettischen Nationaloper, wo sie als Mimi in Puccinis “La Boheme”, als Gilda in “Rigoletto” sowie die Titelpartien in Lucia di Lammermoor und in Händels “Alcina” sang.
In London beeindruckte sie unter der Leitung von Sir Colin Davis als La Contessa in Mozarts “Le Nozze di Figaro”. Für ihre großartigen Darstellungen erhielt Inga Kalna bislang zweimal den Lettischen Theaterpreis und sie ist eine der wenigen Künstlerinnen, denen der Great Music Award Lettlands in Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen dreimal verliehen wurde. In Großbritannien bekam sie den Goldberg Operatic Prize und den Bruce Miller Memorial Trust Award. In Deutschland wurde ihr der Wilhelm-Oberdörfer-Preis überreicht.
1999 wurde Inga Kalna Solistin im Internationalen Opernstudio der Hamburgischen Staatsoper. Bereits hier konnte sie als Barena in Janaceks “Jenufa”, La Dama in “Macbeth”, sowie Olympia, Antonia und Stella in “Les Contes d`Hoffmann” überzeugen.
In der darauf folgenden Saison war sie als Adina in “L`Elisir d`Amore”, Xenia in “Boris Godunow”, als Gilda in “Rigoletto” und Lucia in Donizettis “Lucia di Lammermoor” sowie als atemberaubende Violetta Valery in “La Traviata” zu bestaunen.
Seit der Spielzeit 2001/2002 bis 2006/2007 ist Inga Kalna Ensemble-Mitglied der Hamburgischen Staatsoper. Sie verzauberte das Hamburger Publikum u. a. in den Opern La Boheme, La Traviata, Boris Godunow sowie Alcina. Außerdem glänzte sie in Hauptrollen der Neuproduktionen von Hans Werner Henzes “We come to the River”, “Dialogues des Carmelites” von Poulenc und in “Der Lächerliche Prinz Jodelet” von Reinhard Kaiser.
Weitere Engagements führten sie außerdem an die Nederlandse Opera, die Vaamse Opera, die Opernhäuser in Tampere (Finnland ) , Lausanne, Toulouse und das Bolshoi – Theater in Moskau. Als Erste Dame in Mozarts “Die Zauberflöte” debütierte Inga Kalna 2006 bei der Salzburger Festspielen und als Händels Alcina 2007 an der Opera National de Paris und 2009 an der Mailänder Scala.
Eine enge Zusammenarbeit verbindet Inga Kalna mit zwei Dirigenten : unter Marc Minkowski war sie an der Wiener Staatsoper (Alcina), der Berliner Staatsoper (Piacere in Händels “Il Trionfo del Tempo e del Disinganno”) und 2013 bei der Salzburger Mozartwoche und Salzburger Festspiele (Cinna in Mozarts “Lucio Silla”) zu erleben; unter Rene Jacobs gastierte sie bei der Dresdener Festspielen, den Innsbrucker Wochen der Alten Musik, an der Berliner Staatsoper und beim Festival d’Aix-en-Provence.
Neben den genannten Rollen beinhaltet umfangreiches Repertoire der Künstlerin u. a. auch Mozarts Donna Anna, Fiordiligi und Elettra, Verdis Desdemona, Elvira (“Ernani”) und Violetta, Rossinis Donna Fiorilla (“Il turco in Italia”), sowie Titelpartien in Donizettis “Maria Stuarda”, Bellinis “Norma” und Händels “Agrippina” und “Rodelinda”.
Auf CD ist Inga Kalna in Händels “Rinaldo” und Mozarts “Die Zauberflöte” unter Rene Jacobs, Vivaldis “Motezuma” unter Alan Curtis und Hindemits “Mathis der Maler” unter Simone Young zu hören.
Neben ihrem umfassenden Opernrepertoire fasziniert die Sopranistin ihr Publikum auch mit Passionen von Bach sowie die Requien und Messen von Beethoven, Gounod, Mozart, Brahms, Verdi und Faure. Hierzu gehören ferner Strauß “Vier letzte Lieder” und Mahlers 4. Symphonie. In den Produktionen arbeitete sie u. a. mit Dirigenten wie Sir Colin Davis, Rene Jacobs, Alfred Eschwe, Ingo Metzmacher, Stefan Soltesz, Gerd Albrecht, Marc Soustrot, Riccardo Muti, Andrea Marcon, Stefan Soltesz, Simone Young, Andris Nelsons und Ottavio Dantone zusammen.
Wenn es ihr Terminkalender erlaubt ist die facettenreiche Künstlerin auch in Konzerten und auf Liederabenden zu bewundern.
In der Saison 2005/06 wird sie 11 Jahre nach ihrem Debüt wieder als Pamina in Mozart`s Zauberflöte und auch in der Premiere der Oper “Idomeneo” auf der Hamburger Bühne stehen. Ferner gastiert sie in Tampere/Finnland in der Rolle der Adina in Donizetti’s “Liebestrank”.