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Hermes Helfricht

Dirigent / Dirgentin

Hermes Helfricht konzertiert mit einer Vielzahl europäischer Orchester und verfügt über ein Repertoire, das vom Barock bis zu zeitgenössischen Uraufführungen reicht. Seit der Saison 2018/19 wirkt Helfricht als 1. Kapellmeister an der Oper Bonn. Drei seiner Produktionen vergessener Opernwerke am Opernhaus Bonn 2022 erhielten im Jahr 2023 einen OPER! AWARD in der Kategorie „Beste Wiederentdeckung“. 
Er ist dreifacher Preisträger internationaler Dirigierwettbewerbe.

Geprägt von der Musik- und Barockstadt Dresden zeigte sich sein musikalisches Talent sehr früh im Klavierspiel. Gleichzeitig sang Hermes Helfricht, 1992 in Radebeul geboren, neun Jahre lang im Dresdner Kreuzchor, gastierte als Knabensolist in Mozarts Die Zauberflöte an der Komischen Oper Berlin, assistierte als Chorpräfekt Kreuzkantor Roderich Kreile und wurde 2010 mit dem Rudolf-Mauersberger-Stipendium ausgezeichnet.

An der Universität der Künste Berlin studierte er Orchesterdirigieren bei Lutz Köhler und Steven Sloane, spielte als Pianist Klaviertrio und -quartett in der Kammermusikklasse des Artemis Quartetts. Gefördert von Kammersänger Peter Schreier, reifte Helfricht zu einem gefragten Liedbegleiter.

Bereits mit 21 Jahren war Hermes Helfricht Stipendiat im DIRIGENTENFORUM des Deutschen Musikrats (Künstlerliste Maestros von Morgen), wo er Meisterkurse bei wichtigen Maestri belegte. Tugan Sokhiev lud ihn als Assistenzdirigenten zum DSO Berlin ein.

Sein vielseitiges Profil führt ihn zur Zusammenarbeit mit zahlreichen renommierten Orchestern. Beim Bruckner Orchester Linz debütierte Helfricht 2013 und setzte die Zusammenarbeit 2016 fort. In Deutschland arbeitete er u. a. mit den Bremer Philharmonikern, der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, der Staatskapelle Halle, den Bochumer Symphonikern, der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz, dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt, dem Philharmonischen Orchester Heidelberg, der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin, der Philharmonie Neubrandenburg, der Kammerakademie Potsdam sowie dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn. Weitere Engagements führten ihn zum Vanemuine Symphonieorchester (Estland), dem Philharmonischen Symphonieorchester Zielona Góra (Polen) und im Rahmen des Young Prague Festivals zur Nordböhmischen Philharmonie Teplice (Tschechien).

Als Assistenzdirigent des Joven Orquesta Nacional de España wurde er 2014/2016 u. a. mit zwei Uraufführungen betraut: Maui von Alejandro Moreno und La Rutina de lo Invisible von Alvaro Martinez Leon.

Seine künstlerische Laufbahn führte ihn in der Saison 2015/16 als Kapellmeister ans Theater Erfurt, wo er CarmenDas Land des Lächelns und Evita dirigierte. Im Februar 2016 debütierte Helfricht mit Eugen Onegin am Theater St. Gallen und wurde sofort als 1. Kapellmeister an diesem Haus verpflichtet. Dort leitete er neben zahlreichen Konzertprogrammen Mozarts Le nozze di Figaro, Beethovens Fidelio, Verdis Nabucco, Puccinis Tosca und La Bohème sowie Martins Le Vin herbé.

Einladungen zu Symphoniekonzerten führten ihn 2017/18 zum Qatar Philharmonic Orchestra und zur Magdeburgischen Philharmonie. Außerdem konzertierte er mit dem Beethoven Orchester Bonn und der Württembergischen Philharmonie Reutlingen.

Zur Spielzeit 2018/19 wechselte Helfricht als 1. Kapellmeister an die Oper Bonn. Die eigenen Einstudierungen von Ponchiellis La Gioconda, Janàčeks Die Sache Makropulos, Ullmans Der Kaiser von Atlantis, Sciarrinos Infinito Nero begeisterten das Publikum ebenso wie Vorstellungen von Wagners Lohengrin, Mozarts Le nozze di Figaro und Die Zauberflöte, Humperdincks Hänsel und Gretel, Puccinis Madama Butterfly und Bernsteins West Side Story.

Die für das Frühjahr 2020 geplanten Produktionen von Tschaikowskys Eugen Onegin und Brittens Death in Venice fielen der Corona Pandemie zum Opfer.
Seine neu erstellte Fassung von Cavallis La Calisto, welche im Oktober 2020 Premiere feierte, wurde von der internationalen Presse hochgelobt.

In der Saison 2021/2022 leitete er Premieren von Verdis Don Carlos und Clemens Freiherr von Frankensteins kürzlich wiederentdeckter Oper Li Tai Pe (Des Kaisers Dichter) sowie Vorstellungen von Meyerbeers Ein Feldlager in Schlesien. Helfricht dirigierte Konzerte mit der Camerata Hamburg, dem Katalanischen Kammerorchester, dem Philharmonischen Orchester Iasi, der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und der Elbland Philharmonie Sachsen.

Eine weitere Neuentdeckung des Opernrepertoires wird Helfricht mit Alberto Franchettis vergessener Oper Asrael in der Saison 2022/2023 am Opernhaus Bonn präsentieren. Außerdem wird er neben einer Premiere der Lustigen Witwe Vorstellungen von Un ballo in maschera und Le nozze di Figaro übernehmen. In der laufenden Saison kehrt er zur Württembergischen Philharmonie Reutlingen und dem Philharmonischen Orchester Iasi zurück und wird Konzerte mit dem Beethoven Orchester Bonn dirigieren.

Zu seinen künstlerischen Partner*innen der letzten Jahre zählen Instrumentalist*innen wie David Geringas, Aleksandr Haskin, Janina Ruh, Christian Schmitt, Radovan Vlatković sowie Sänger*innen wie Jeanine De Bique, Serena Farnocchia, Teodor Ilincai, Martin Mühle, Tareq Nazmi, Simon Neal, Elena Pankratova, Cristina Pasaroiu, Anna Princeva, Mirko Roschkowski und Jacquelyn Wagner.

Im Rahmen eines Lehrauftrags unterrichtete Helfricht an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.